Aussichtsplattform Johanneswasserfall Untertauern
Eine Aussichtsplattform, die dem Besucher das Gefühl geben soll, über dem Wasserfall zu schweben – das war die Vision von Christoph Mösl, als er diesen unkonventionellen Entwurf gemacht hat.
Bald soll er umgesetzt werden.
Die aktuellen3D-VISUALISIERUNGENlassen sehr gut erahnen, wie die Plattform aussehen wird und sind auch ein Beweis dafür, dass sie sich sehr gut in die Landschaft einfügt.
Zusätzlich zur ausragenden Plattform wird es einen Infopoint geben. Dieser ist im Entwurf einem Felsbrocken nachempfunden und soll den Besuchern neben Informationen über den Wasserfall und das Almgebiet auch Schutz vor Sonne und Regen bieten.
Neben der Optik und demERLEBNISfür die Besucher spielt bei diesem Projekt natürlich dieSTATIKeine erhebliche Rolle. Matthias Mösl, der Statiker im Team hat sich damit auseinandergesetzt und alles im Detail berechnet – die größte Herausforderung dabei ist weniger die Anzahl der Personen, sondern die erhebliche Schneelast in diesem Gebiet.
Neben der Hauptkonstruktion der Plattform sollen auch der Bodenbelag (Gitterrost) sowie der Infopoint aus Cortenstahl hergestellt werden.
Cortenstahl bildet eine vorab abgewitterte und dadurch eine dauerhaft natürlich wirkende Oberfläche.
Dieses Farbenspiel kann man auch auf den Steinen beobachten, wo der Wasserfall aufprallt. Die eisenhaltigen Anteile in den Gesteinen bekommen durch den Kontakt mit Wasser eine ähnliche Farbenvielfalt.
In Kombination mit der schroffen und unregelmäßigen Form der Plattform hat man in der architektonischen Grundidee versucht, einenauskragenden Felsvorsprungnach zu empfinden.
Zudem möchten wir mit dem Entwurf mit verschiedenen Emotionen spielen und diese auch noch im Sinne der Tragwerksplanung richtig positionieren.
Daher sind vor und nach dem Auflagerpunkt (Zustieg Plattform) die beiden Seitenwangen hoch und eng zusammengerückt.
An dieser Stelle ergibt sich aus Sicht der Tragwerksplanung die größte Querkraft, das größte Biegemoment und dagegen wirkt am besten ein große Tragwerkshöhe.
Da die hohen Seitenwangen sowie der geschlossene Boden den Blick zur Seite und nach unten verwehren, hat der Besucher an dieser Stelle das Gefühl, dass er in einen geschützten Bereich geht.
Nur die eine oder andere kleine Öffnung lasst erahnen welche Wirkung dem Besucher erwarten.
Umso weiter man nach vor geht, nimmt die Höhe des Tragwerks ab, die Öffnungen in den Seitenwänden werden größer und die gesamte Seitenwand endet in einem Nichts aus Nurglas.
Dazu wird der anfangs geschlossene Boden auf ein tragwerkstechnisches Minimum reduziert um die horizontale Aussteifung zu gewähren.
Somit kann auch der Gitterrost seine Vorzüge ausspielen und gibt dem Besucher das Gefühl über dem Wasserfall zu schweben.
Die Öffnungen in den Seitenwangen der Stahlkonstruktion, sowie alle weiteren Absturzsicherungen (vor und auf der Plattform),
sollen, wenn möglich, in Nurglas mit den entsprechenden Vogelschutzmustern ausgeführt werden.
Wir freuen uns auf die Realisierung des Projekts in naher Zukunft!